Medienkonsum Kinder

Medienkonsum bei Kindern und seine Tücken

„Nur noch 10 Minuten… biiiitttteeee!“ Ich glaube, diesen Satz und den flehenden Blick dazu kennen wir alle. Wobei das noch die wünschenswerte Variante ist, denn es gibt viele Eltern, die mit ihrer Aufforderung, nun endlich Fernseher/Playstation/Nintendo/Handy (und was es da sonst noch alles gibt) auszuschalten, völlig ignoriert und einfach übergangen werden und wo es dann schon mal in einem heftigen Streit enden kann, wenn die Konsole oder der Bildschirm dann ganz brutal einfach mal abgedreht wird. Doch wie steuert man ihn nun am besten, den Medienkonsum bei Kindern?

Warum sich unsere Kinder so gerne in digitalen Fantasiewelten verlieren

Welches Kind will nicht irgendwann einmal Held oder Heldin sein? Fliegen können…, Monster töten… oder über sonstige Superkräfte verfügen? Genau das ist nämlich der Grund, warum viele Kinder so gerne in diverse Fantasiewelten eintauchen. Hier können sie all das machen, wovon sie schon immer geträumt haben und das ganz ohne Konsequenzen. Auch die Hunde, die frisiert, gefüttert und gebadet werden müssen, sind ganz niedlich und wenn dann doch mal keine Lust da ist, sich darum zu kümmern, passiert auch nichts Schlimmes. 🎮

Medienkonsum Computerspiel
Kinder tauchen gerne als Held in eine Fantasiewelt ein

In vielen Spielen finden sich die Kinder in digitalen Gemeinschaften wieder, sie haben unzählige Freunde mit gleichen Interessen, mit denen sie nicht streiten können, weil sie sich im Grunde gar nicht kennen. Erst heute hat mein Sohn mir erzählt, dass er einen neuen Freund in dem Spiel X hat und ich so… „Kennst du den etwa in echt?“ Und er so… „Nein, nur in dem Spiel X, aber im Spiel Y hab ich seinen Namen auch schon mal gelesen und drum ist er mein Freund.“ Aha…?!?

YouTube, Instagram & Co…

YouTube ist das neue Google! Denn so tragisch ich es auch finde, was für unnötige, dumme und teilweise gefährliche Videos im Netz kursieren, so viele tolle, interessante und lehrreiche Inhalte gibt es auch. Wenn Kinder und Jugendliche heutzutage etwas im Internet suchen, gehen sie nicht mehr auf Google, sondern suchen direkt in YouTube danach, denn dort finden sie unzählige Tutorials, Erklärvideos und Anleitungen, seien es nun kreative Bastelideen, komplizierte Erklärungen zu mathematischen Formeln oder eine Anleitung, wie man ein bestimmtes Lied am Klavier spielt. Man sieht also, Medienkonsum ist nicht unbedingt immer was Schlechtes.

Instagram, Facebook, Twitter und wie sie alle heißen… zu diesen Plattformen bin ich leider auch sehr zwiegespalten, denn zum Einen nutze ich sie selbst (allerdings nur geschäftlich), zum Anderen verteufle ich es, wenn unsere Kinder und Jugendlichen hier irgendwelche Fotos hochladen und Bilder von völlig Fremden liken. Diese Plattformen sollten sich die Eltern vorher gut anschauen und mit den Kindern vorab unbedingt besprechen, welche Inhalte hochgeladen werden dürfen und welche nicht. Auch sollten neue Follower mit dem Kind gemeinsam angeschaut und (hoffentlich) als gut befunden werden.

Früher hat man telefoniert, heute heißt es WhatsApp, Telegram usw.

Ständig hängen die Kinder am Telefon und chatten in diversen Messengern. Es gibt Klassenchats, Best-Friend-Chats, Fußballchats 📱… Ich finde, es ist eine tolle Möglichkeit, viele Leute kurzfristig über wichtige Dinge zu informieren. Sei es die spontane Terminverschiebung vom Fußballturnier oder die Info, dass sich alle Mädchen für die Geburtstagsfeier noch schnell einen Badeanzug einpacken sollen, weil es so schön ist heute. Hier immer alle Leute telefonisch zu kontaktieren, würde teilweise den Rahmen des Möglichen sprengen.

Medienkonsum WhatsApp
Die moderne Art der Kommunikation 😉

Und seien wir mal ehrlich, auch wir haben den technologischen Fortschritt für unsere Zwecke genutzt. Klar, ganz ganz früher gab es auch keine Telefone, da musste man wirklich auf gut Glück zur Freundin gehen und hoffen, dass sie daheim ist. Doch als es dann das Telefon gab, haben wir doch auch unsere Freunde angerufen, um einen Treffpunkt zu vereinbaren 📞 Warum sollten unsere Kinder das jetzt nicht über WhatsApp machen?

Worauf wir beim Medienkonsum einfach achten müssen!

Wie auch immer ihr daheim mit dem Thema Medienkonsum umgeht, gibt es einfach ein paar Dinge, die ihr unbedingt beachten solltet. Tatsache ist, dass unsere Welt eine digitale Welt geworden ist (so traurig das auch klingen mag), aber sich dagegen zu wehren, hilft niemandem. Am besten, wir arrangieren uns damit und versuchen, das Beste daraus zu machen.

Immer dem Alter entsprechend agieren

Egal ob zeitlich oder inhaltlich… der Medienkonsum sollte immer an das Alter des Kindes angepasst werden. Dazu kann man sich ganz gut im Internet informieren (😂). Wichtig ist natürlich auch, dass die Eigenheiten, der Entwicklungsstand und die Bedürfnisse des eigenen Kindes dabei berücksichtigt werden. Denn jedes Kind verarbeitet diesen Input anders und hat andere Interessen.

Aufklärung, Aufklärung und noch einmal Aufklärung – das A und O beim Medienkonsum

Am Wichtigsten ist meiner Meinung nach, mit den Kindern über alles zu reden und ganz viel Aufklärungsarbeit zu betreiben. Informiert eure Kinder über die möglichen Gefahren im Netz (zB Cybermobbing, Cybergrooming, Datenverwertung,…) und sprecht über das, was in den Spielen, den YouTube-Videos und den Social-Media-Kanälen abläuft. Dafür müsst ihr euch natürlich selbst erst ein wenig in die Materie einarbeiten. Informiert euch selbst, was alles passierten kann, schaut euch die Spiele genauer an, die eure Kinder spielen und testet die beliebtesten YouTube-Kanäle. 🙄

Zeigt ehrliches Interesse an den Inhalten

Ich weiß, dieser Punkt fällt auch mir ganz besonders schwer, doch wenn mir mein Sohn jetzt ganz begeistert erzählt, dass es in Minecraft einen neuen Mod oder in Brawlstars einen neuen Brawler gibt, dann frage ich ehrlich interessiert nach, was die denn jetzt Neues können und wie viele Juwelen sie kosten. Denn nur, wenn ihr aktiv zuhört und das, was euch die Kinder erzählen, nicht als „dumm“ und „unsinnig“ abtut, bleiben eure Kinder mit euch im Austausch. Und nur so könnt ihr sicher gehen, dass eure Kinder auch mal das Gespräch mit euch suchen, wenn ihnen im Netz was Blödes passiert ist und sie eure Hilfe brauchen.

Ausgleich schaffen zum Medienkonsum

Bei all dem „Drama“ um den Medienkonsum habe ich für mich eines beschlossen: Solange mein Sohn regelmäßig Sport macht ⚽, in der Schule keine Probleme hat, sich nachmittags weiterhin regelmäßig „live“ mit seinen Freunden trifft und auch nicht vergisst, immer mal wieder zu malen✍ oder Lego zu spielen, soll er seinen Spaß am Handy und an der Playstation haben. Auch wir haben die Medienzeit reguliert und die Inhalte seinem Alter angepasst. Das wurde mit ihm besprochen und das kann er (meistens) akzeptieren.

Medienkonsum Ausgleich
Wichtig ist, regelmäßig Ausgleich zu schaffen

Weitere Infos zum Umgang mit hochsensiblen Kindern

Weitere Tipps zum Umgang mit hochsensiblen Kindern in vielen anderen Bereiche findest du HIER in meinem neuen eBook „Dein Leben mit hochsensiblem Kind“. Hol dir das eBook und profitiere vom Schwarmwissen vieler Eltern hochsensibler Kinder.

Der Beitrag hat dir gefallen? Dann teile ihn gern mit anderen!

Diese Artikel könnten dir auch gefallen:

Hallo, ich bin Birgit!

Ich helfe dir, mit deinen hochsensiblen Kindern wieder einen gelassenen und harmonischen Alltag zu leben und die Zeit miteinander wieder genießen zu können. Außerdem kannst du dir – egal, ob hochsensibel oder nicht – bei mir Entspannung und „Me-Time“ gönnen.

So kann ich dir helfen

Du wünschst dir auch, dass dein Kind wieder entspannt, kreativ und gelassen ist und Vertrauen zu sich selbst und seiner Umwelt hat?
Dann bist du hier genau richtig!

Endlich mal wieder abschalten! Endlich mal wieder Zeit für mich!
Endlich mal wieder meinen Energietank füllen! Endlich nur ICH!
Wenn das deine Gedanken sind, bist du hier genau richtig! 

Unterstützung für Eltern hochsensibler Kinder bei Birgit Haderer, Fachpädagogin für Hochsensibilität und Expertin für Klangarbeit

Gerne begleite ich dich im Alltag, damit du den richtigen Umgang mit der Hochsensibilität deines Kindes entdeckst und dein Kind sein volles Potential entfalten kann.